Susanne Wanke studiert am Campus in Bad Sooden-Allendorf im siebten Semester Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt des Event und Tourismusmanagements. Von Februar bis August hat sie an unserer Partneruniversität Taiyuan Tourism College ihr Auslandspraktikum absolviert und dort gearbeitet.
Ihre Erlebnisse dort beschreibt sie eindrücklich.
"Als ich mit meinem Kommilitonen Fabian Schweitzer am 20. Februar nach insgesamt 13 Stunden Flug in Taiyuan ankamen, wurden wir sehr freudig von Herrn Yi und 2 Studenten erwartet. Wir fuhren erst einmal in ein Hotel und blieben in diesem für ca. eine Woche. Gleich am ersten Tag bekamen wir eine chinesische SIM-Karte und haben ein Bankkonto eröffnet.
In der ersten Woche im Hotel, haben wir erst einmal die Umgebung des Hotels erkundet und sind auch alleine einkaufen gewesen in einem Supermarkt, direkt nebenan. Wir waren jeden Tag ein bisschen länger unterwegs.
In der zweiten Woche haben wir unser Apartment bezogen und waren im ersten Moment aufgrund der absoluten Schlichtheit bezüglich der Wohnungsausstattung geschockt. Nach und nach fingen wir aber doch an unsere süße kleine und schlichte Wohnung gern zu haben und richteten uns auch gemütlich ein. Da wir beide sehr gut befreundet sind und ich darf mit Stolz sagen, dass wir uns nicht einen Tag gestritten haben blieben auch die Zimmertüren die ganze Zeit offen und man konnte sich immer mal gegenseitig besuchen.
Anfang März fuhren wir dann an die Uni um zu arbeiten, wir unterrichteten drei Klassen, ich hatte den Abschlussjahrgang und den 2017ner Jahrgang und Fabian mit zwei Lehrerinnen zusammen den 2017ner und den 2018ner Jahrgang. Wir haben dem Sprachniveau entsprechend Deutsch unterrichtet und nebenbei diverse Veranstaltung der Uni mit organisiert und ausgerichtet, das hat in meinem Schwerpunkt des Event und Tourismusmanagements gut gepasst.
Der Campus dort war überwältigend groß, es wurde jeden Tag gebaut, um ihn zu erneuern und zu verschönern. Alle Lehrer und Schüler waren sehr freundlich und hilfsbereit, obwohl es mit der Verständigung manchmal nicht ganz so einfach war.
Die Kommunikation wurde allerdings immer besser, da wir auch wöchentlich chinesisch unterrichtet bekamen. Dies ist sehr schwierig gewesen, da diese Sprache gar keinen Bezug zu anderen aus der Schule bekannten Sprachen hat. Wir waren jedoch ehrgeizig und kämpften uns durch die fünf Töne.
Am Ende des Aufenthalts konnten wir anhand einiger Worte gut verstehen, ob man über uns redete oder nicht und auch ohne Hilfe des Smartphones dem Taxifahrer unsere Heimatadresse mitteilen. Das machte uns sehr stolz.
Wir verbrachten die sechs Monate allerdings nicht nur in Taiyuan. Während der dortigen Feiertage reisten wir zu verschiedenen Freunden, unteranderem in Peking und Guangzhou.
Im Mai nahmen wir an der zweiten chinesischen Studienreise teil. Diese Reise nutzen mein Vater und mein Lebensgefährte, um mich 14 Tage auf einer tollen und aufregenden Reise durch den Süden Chinas zu besuchen. Ich genoss ihre Anwesenheit sehr, denn mich plagte zeitweise sehr schlimmes Heimweh und so manche Träne floss in mein Kopfkissen.
Nach dem Semesterende an der Uni in Taiyuan arbeiteten wir noch an einer Sprachschule als Deutschlehrer und standen Rede und Antwort, wenn die dortigen Schüler etwas über Deutschland wissen wollten.
Es war eine tolle Erfahrung und eine aufregende Zeit und ich für meinen Teil muss zugeben, dass ich sie ohne die Anwesenheit meines Kommilitonen und sehr guten Freundes Fabian Schweitzer nicht so lange durchgehalten hätte.
Am meisten fehlte mir natürlich meine Familie. Das heimische Essen kam dann auch schon an zweiter Stelle und ich muss auch sagen, dass ich erkannt habe, wie gut es uns in Deutschland geht, was die allgemeinen Lebensumstände angeht.
Fazit: Ich rate jedem, der die Chance bekommt, nach China zu reisen, auch zu nutzen, um dieses spanende Land und diese uralte Kultur kennen zu lernen."
Ein Praktikum in Taiyuan am Taiyuan Tourism College (TTC) – unserer Partnerhochschule – steht auch zukünftig für Studierende als Möglichkeit offen. Förderungen und finanzielle Unterstützung dafür sind sowohl über den DAAD als auch über das TTC mit kostenfreier Unterbringung und Praktikumsvergütung möglich.